Im bitteren Aprikosenkern findet sich die Stoffgruppe der Amygdaline, etwas irreführend auch als „Vitamin B17-Komplex“ von der
Nomina medica geführt.
Amygdaline beschreiben einen Gruppenkomplex unterschiedlich derivatisierter cyanogener Glycoside. In wässriger Lösung sind solche Verbindungen dazu befähigt, freie und hochtoxische Blausäure abzuspalten, gefördert wird dieser Vorgang weiterhin durch die Enzymwirkung des Emulsin.
In einer Gruppierung mit dem Cyanogen Laetril beschreibt Ernst T. KREBS jr. erstmals den Einsatz von Amygdalin im Zusammenhang mit einem drug targeting in der antineoplastischen Therapie an Tieren und Menschen.
Unter allgemeinem Ausschluss der blausäureentgiftenden Enzymfunktion der Rhodanase in neoplastischen Parenchymen kommt es zur Anreicherung von cytotoxischen Cyanidverbindungen in unter anderem Krebszellen mit dem Wunsch, diese Zellsysteme selektiv zu beschädigen.
Innerhalb des Systemstoffwechsels aber ebenso freigesetzte Cyanide reichern gefährliche Toxinwerte in sensiblen Funktionsgeweben an. Es besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Intoxikationen, zumal sich eine adäquate Dosierung des Wirkstoffes als beinahe unmöglich darstellt – insbesondere bei der Verwendung des reinen Rohstoffes als Naturware.
Medizinpraktisch und auch rechtlich rät das Studienzentrum vom therapeutischen Einsatz von Amygdalin ab. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass alternativmedizinische Therapiepraxis nicht automatisch eine gesundheitsfreundliche Therapiepraxis darstellt.
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