Zum Glück muss man nicht über bergsteigerische Fähigkeiten verfügen, um die sogenannte ALPEN-Methode anwenden zu können. Erfinder dieser Methode ist der Wirtschaftswissenschaftler und Autor Lothar Seiwert. Seine Spezialisierung lag bei der Optimierung des Zeit- und Selbstmanagements. Ziel sollte eine effiziente Tageseinteilung sein.
Es geht bei der ALPEN-Methode also darum, Arbeit und alltägliche Aufgabenstellungen optimiert zu organisieren, um so im Endeffekt mehr Zeit für andere Dinge zu bekommen. Die ALPEN-Methode ist bei vielen Menschen beliebt, weil sie sehr zeitsparend ist. Innerhalb von höchstens 10 Minuten sollte der erforderliche Tagesplan nämlich fertiggestellt sein.
Der Begriff ALPEN hat tatsächlich nichts mit dem gleichnamigen Gebirge zu tun. Er stellt ein Akronym aus fünf Wörtern dar, die die Handlungsschritte dieses Verfahren bezeichnen.
- Aufgaben und Termine aufschreiben
Hier sollte alles, was an dem Tag erledigt werden muss, notiert werden. Dabei geht es nicht um eine Ordnung, sondern um die Vollständigkeit. Auch kleine Dinge, wie Telefonate etc. sollten hier vermerkt sein. - Länge der Aktivitäten schätzen
Hier wird es schon konkreter. Eventuell müssen gelistete Dinge hier bereits auf den Nachfolgetag verschoben werden, da die einzelnen Tagesaufgaben längere Zeiträume beanspruchen werden. - Pufferzeiten einplanen
Es gilt für die anstehenden Arbeiten und Aufgabenstellungen die Regel 60 zu 40 bzw. 60 zu 20 zu 20. Um die Aufgabenstellungen realistisch angehen zu können, müssen bereits im Vorhinein Pufferzeiten einberechnet werden. 60 % dienen alleinig der Aufgabenbearbeitung, 20 % sind als Puffer vorgesehen und ebenfalls 20 % sind ein sogenannter sozialer Puffer, hier geht es um soziale Aktivitäten, wie ein kollegiales Gespräch etc. - Entscheidungen treffen
An dieser Stelle gilt es Prioritäten zu setzen. Sollte die Einschätzung der Tagesaufgaben fehlerhaft gewesen sein und die Bewältigung mehr Zeit in Anspruch nehmen, müssen nun Aufgaben auf den nächsten Tag verlagert oder an andere abgegeben werden. - Nachkontrolle
Zum Schluss geht es um die Überprüfung, ob der Tagesplan umgesetzt werden konnte, oder aber welche übriggebliebenen Aufgaben als Erstes unter den Punkt ´Aufgaben und Termine` des Folge-Tages gelistet werden müssen. Die Nachkontrolle schafft eine sukzessive Verbesserung im Bereich der Selbstreflexion und des Selbstmanagements.
Erwiesenermaßen führt eine vorige Planung anstehender Tagesaufgaben zu einer effizienteren Arbeitsweise. Die klare Struktur führt schlussendlich zu mehr Freizeit, denn es gibt einerseits einen klar definierten und somit begrenzten Zeitraum zur Arbeitsbewältigung, andererseits ermöglicht das Bewusstsein der Tatsache, dass alles für den anstehenden Arbeitstag notiert wurde, das gedankliche ´Loslassen` und damit den ganzheitlichen Genuss jeglicher Freizeitgestaltung. Dies wiederum wirkt sich stressreduzierend und gesundheitsfördernd aus. Man ist gestärkt, gerüstet und gewappnet für den nächsten Arbeitstag.
Das ´Abhaken` der To-do-Liste und die positive Nachkontrolle erzeugen zudem ein Gefühl der Motivation und des Erfolges. Mit dem Gefühl, alles geschafft zu haben, kann man angespornt und siegessicher den nächsten Tag mit seiner ´ALPEN-Liste` angehen.
So als hätte man nach einem erfolgreichen Abstieg der Alpen neue Motivation und Kraft getankt, um am nächsten Tag wieder die höchsten Bergspitzen erklimmen zu können.
Irgendwie passt die Namensgleichheit unseres schönen Gebirges dann also doch.
Schreiben Sie einen Kommentar
Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.