Pheromone sind körpereigene Botenstoffe, die im Sinne einer Informationsübertragung von einem Organismus abgegeben werden, um andere Individuen, vorwiegend derselben, aber auch anderen Spezies, anzulocken, abzuwehren oder anderweitig zu beeinflussen.
Die in speziellen Drüsen und Zellen des Körpers gebildeten, unsichtbaren, chemischen Substanzen, die über die Luft verbreitet werden, können somit eine Vielzahl von Reaktionen auslösen – von der Anziehung bis zur Abstoßung.
Pheromone spielen damit eine wichtige Rolle bei der nonverbalen Kommunikation und dem Verhalten von Tieren und Menschen. In dem Zusammenhang werden sie auch als Soziohormone bezeichnet.
Der Unterschied zu den Hormonen besteht darin, dass Hormone der Kommunikation zwischen den Zellen, also der Zellkommunikation innerhalb eines Individuums dienen, während die Pheromone über exokrine Drüsen über verschiedene Wege, wie beispielsweise die Haut, den Urin und spezielle Drüsen in die Umgebung abgegeben werden.
Etymologisch bedeutet der aus dem altgriechischen hergeleitete Begriff Pheromon so viel wie ´Überbringer`, ´Übermittler`, ´Erreger`.
Je nach ihrer physiologischen Wirkung werden Pheromone in Signal- bzw. Releaser-Pheromone und Primer-Pheromone unterschieden. Während die Primer-Pheromone die längerfristige Umstellung im Hormon- und Nervensystem des Empfängers bewirken, lösen die Releaser-Pheromone als Sexual- und Alarmpheromone ein unmittelbares Verhalten beim Adressaten aus.
Wahrgenommen werden die Pheromone über den Geruchssinn. Viele Wirbeltiere verfügen über das sogenannte Jacobson-Organ, welches sich neben der Nasenhöhle befindet. Beim Menschen ist dieses Organ nur rudimentär im vorderen Bereich des Nasenseptums vorhanden. Pheromone werden nicht wie normale Gerüche bewusst gerochen, sondern unbewusst wahrgenommen.
Der Geruchssinn ist ein wichtiger Teil unserer Wahrnehmung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Interpretation von Pheromonen. Er kann subtile Nuancen wahrnehmen und uns Informationen über unsere Umgebung und andere Lebewesen liefern. Es ist faszinierend, wie sehr unser Geruchssinn und die Wirkung von Pheromonen unser Verhalten und unsere Beziehungen beeinflussen können.
Wir sollten vermutlich öfters darauf achten, was wir „riechen“ und wie wir auf diese unsichtbaren Signale reagieren, denn diese tiefergehende Ebene der zwischenmenschlichen und -tierischen Kommunikation ist beeindruckend einflussreich.
„Ich kann Dich gut riechen“ hat es tatsächlich mehr als in sich!
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