Spermi… was?

Zurzeit ist eine natürliche Substanz in aller Munde, die sich als neues Anti-Aging-Mittel etabliert haben soll. Diese Substanz kommt in unseren Körperzellen und in einigen Nahrungsmitteln vor. Die Rede ist von Spermidin. Aber was ist dran an dem vielzitierten „Wundermittel“ mit dem eher befremdlich wirkenden und zu falschen Rückschlüssen führenden Namen?

Machen wir den Faktencheck:

Spermidin ist ein Polyamin, das in vielen biologischen Prozessen eine Rolle spielt und zunehmend für seine potenziellen neuroprotektiven Eigenschaften untersucht wird.

Erstmals wurde es in den 1920ern entdeckt, als es in der Spermienflüssigkeit isoliert wurde, daher der Name ´Spermidin`.

Spermidin wird aus der Aminosäure Ornithin synthetisiert.  Es kommt nicht nur in unseren Körperzellen vor, sondern auch in zahlreichen Lebensmitteln. Besonders reich an Spermidin sind zum Beispiel Weizenkeime, Haferflocken, grüner Paprika, Sojaprodukte und reifer Käse, wie Cheddar oder Parmesan. Auch in Hülsenfrüchten, Pilzen, Äpfeln, Salat etc. ist Spermidin enthalten.

Die Forschung zu Spermidin hat in den letzten Jahren zugenommen und es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme von Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel umfangreiche positive Effekte haben kann.

Tatsächlich ist Spermidin an vielen zellulären Prozessen beteiligt, unter anderem an dem Zellwachstum, der Zellteilung und der Regulation von Genen. Es spielt eine Schlüsselrolle in der Zellproliferation und der Stabilität von DNA und RNA. Alterungsprozesse werden somit verlangsamt und die allgemeine Zellgesundheit gefördert.

Studien haben gezeigt, dass Spermidin die Autophagie fördern kann, einen Prozess, der für die Erneuerung und Reinigung von Zellen wichtig ist. Spermidin unterstützt somit die Entfernung schädlicher Proteine und Zellabfälle, die mit neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen.

Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Spermidin außerdem als Antioxidans wirkt und entzündungshemmende Eigenschaften aufweist, die ebenfalls zur Neuroprotektion beitragen. Indem es im Gehirn Entzündungsreaktionen moduliert, könnte Spermidin helfen, die Gesundheit der Neuronen zu erhalten und deren Funktionen zu unterstützen.

Spermidin kann Studien zufolge durch die genannten Zellreparatureffekte und die Reduzierung von oxidativem Stress die Lebensdauer verlängern. Außerdem deuten einige Studien daraufhin, dass Spermidin positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System haben kann, indem es die Blutgefäße schützt und die Herzfunktion unterstützt.

Studien legen nahe, dass eine tägliche Supplementation von 1-6 mg Spermidin eine optimale Nahrungsergänzung darstellt. Dass dabei auf die Herstellerqualität zu achten ist, sollte selbstverständlich sein.

Seltsamer Name hin oder her, das vielzitierte Spermidin scheint es tatsächlich in sich zu haben.

Interessieren Sie sich in dem Kontext sehr gerne für unsere Studiengänge SE in HOMnS und SE in Nutrition (of dogs and cats / of horses).

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