Ein gesunder vitaler Organismus besteht aus Zellen, die die Fähigkeit besitzen, sich in regelmäßigen Zyklen zu teilen und damit die Funktionsfähigkeit des Systems aufrecht zu erhalten. Doch manchmal finden im Körper auch Zellteilungen statt, die alles andere als gesundheitsförderlich sind. Wenn Zellen entarten, beschädigen sie den Säugetierkörper lebensbedrohlich. Mensch und Tier haben dann unter einer Krebserkrankung zu leiden.
Krebszellen sind aggressive, schnell sich teilende Zellformate gegen die herkömmliche Therapeutika nichts ausrichten können. In den meisten Fällen ist eine cytostatische Therapie die einzige Chance, dem malignen Geschehen Einhalt zu gebieten.
Unter den Cytostatika finden wir dabei einen sehr prominenten und potenten Wirkstoff, den wir, wer hätte das vermutet, einer Pflanzengruppe zu verdanken haben. Die Rede ist von Vincristin aus den sogenannten Hundsgiftgewächsen, Apocynaceae. Besonders reich an Vincristin ist dabei das Große Immergrün, Vinca major, etwas weniger, aber dennoch nennenswert, auch das Kleine Immergrün, Vinca minor.
Vincristin ist ein Alkaloid, das zusammen mit einem weiteren Wirkstoff, dem Vinblastin, die Gruppe der Vinca-Alkaloide anführt. Diese Alkaloidverbindungen hemmen die Zell-Mitose, indem sie die Ausbildung der Mikrotubuli blockieren, sodass kein Spindelapparat aufgebaut werden kann, der für die Zellteilung notwendig ist. Diesen Effekt macht man sich in der Krebstherapie zunutze, denn auch maligne entartete Zellen werden so in ihrer Teilungsrate angehalten.
Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch: Die Vinca-Alkaloide, und auch alle anderen cytostatischen Therapeutika, können nicht unterscheiden zwischen Krebszellen und gesunden körpereigenen Zellen und das führt zu den bekannten und drastischen Nebenwirkungen, die eine cytostatische Therapie bedauerlicherweise mit sich bringt. Und dennoch sind Wirkstoffe wie die Alkaloide der Hundsgiftgewächse ein echter Silberstreif am Horizont der modernen Krebsmedizin. Etwa 95 % aller krebstherapeutischen Maßnahmen, insbesondere gegen den Brustkrebs der Frau, der Hündin, der Katze, etwas seltener der Stute, werden über Vincristin und Vinblastin betrieben. Pflanzenmedizin ist also längst auch in den schwierigsten Sektoren der fortschrittlichen Medizin angekommen.
Und auch wenn wir hier von einem Pflanzenwirkstoff, der in diesem Fall ein echtes Pflanzengift ist, sprechen, so muss und sollte uns als verantwortungsbewusste Alternativmediziner und -medizinerinnen klar sein, dass die Krebsmedizin immer und ausnahmslos in die Hände der Schulmedizin gehört, wenngleich wir betroffene PatientInnen natürlich jederzeit im Sinne einer Nebenwirkungs-lindernden sowie psychisch aufbauenden Therapie begleiten können.
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