Resilienz – mit Kraft und Zuversicht durch die Krise

Resilienz ist die Widerstandskraft, die wir Herausforderungen, Rückschlägen und Stresssituationen entgegensetzen. Resilienz spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden, sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben und es ist von enormer Bedeutung für unsere körperliche und seelische Verfassung, unsere Belastbarkeit regelmäßig zu stärken.

Egal ob es gilt, eine Krankheit zu überwinden, oder den hohen Anforderungen im beruflichen Umfeld standzuhalten, unser Nervenkostüm wird in vielen Momenten immer wieder auf die Probe gestellt. Resiliente Menschen bewahren sich auch in den schwierigen Lebensphasen eine positive Einstellung und besitzen die Fähigkeit, sich an veränderte Lebensumstände anzupassen. Sie suchen nach Lösungen für ein Problem und finden Wege, ihre Lebensqualität zu erhalten. Diese innere Stärke ermöglicht es ihnen, auch in schwierigen Zeiten Hoffnung zu schöpfen und sich z. B. auf ihre Genesung zu fokussieren.

Was jedoch passiert, wenn wir eben diese innere Stärke nicht besitzen, beschrieb Hans SELYE, der Vater der Stressforschung im sogenannten AGAS-Modell. Das Allgemeine Generalisierte Adaptations-Syndrom beschreibt, in welchen drei Phasen die körpereigene Reaktion auf einen äußeren Stressor abläuft.

  • Die Alarmreaktion

Die Konfrontation mit einem äußeren Stressauslöser sorgt im Säugetierkörper zunächst für die Ausschüttung von Adrenalin. Das ist völlig normal und zunächst kein Grund zur Beunruhigung.

  • Widerstandsphase

Die Adrenalin-Freisetzung liefert nun einen extra Energieschub und steigert somit unsere Leistungsfähigkeit. Dies hilft uns, die belastende Situation zu meistern. Bleibt es bei einem kurzen Stressmoment, wird Adrenalin und auch Noradrenalin in der Folge über die quergestreifte Skelettmuskulatur abgebaut.

  • Exhaustionsphase

Hält eine Stressbelastung über einen längeren Zeitraum an, tritt an die Stelle von Adrenalin ein anderes Stresshormon: Cortison bzw. Cortisol. Dieses möchte dem Körper eigentlich weitere Energie zur Verfügung stellen, indem es die Gluconeogenese fördert. Allerdings wird dafür im Körper Eiweiß abgebaut. Eiweiß ist jedoch unter anderem ein Baustein für unsere Muskulatur. Ein Teufelskreis beginnt, der in einer Exhaustion endet und damit in einem Erschöpfungssyndrom und in Ausgezehrtheit.

Um diesem Geschehen entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Strategien, um die eigene Resilienz zu stärken. In der Psychotherapie spricht man dabei unter anderem von den ´Sieben Schlüsseln der Resilienz`, welche aber nicht nur psychisch kranken Menschen eine Richtlinie sein können, sondern jede und jeden stärken können für die herausfordernden Momente des Lebens.

Die sieben Schlüssel der Resilienz sind:

Akzeptanz für die Dinge im Leben, die unabänderlich sind. Das können zwischenmenschliche Themen wie eine Trennung sein, oder auch die Tatsache, dass der Tod zum Leben dazugehört. Wenn wir die Situation annehmen, gehen wir den ersten Schritt, die Zukunft neu zu gestalten.

Optimismus kann uns helfen, Herausforderungen als Chance zu sehen. Dabei soll nicht die Situation als solches verleugnet werden, vielmehr geht es um den Glauben, dass sich am Ende alles zum Guten wenden wird.

Selbstwirksamkeit soll uns dazu auffordern, die Opferrolle zu verlassen und auf unsere Fähigkeiten zu vertrauen. Der Glaube daran, dass man die Krise meistern kann und wird, versetzt wahrlich Berge.

Lösungsorientierung setzt den Fokus darauf, aktiv einen Weg aus der Misere zu finden, anstatt sich auf das Problem zu konzentrieren.

Eigenverantwortung bezieht sich darauf, dass wir aktiv beeinflussen können, wie sich Geschehnisse entwickeln, zudem liegt es in unserer eigenen Hand, wie wir auf verschiedene Stressoren reagieren.

Zukunftsorientierung trotz widriger Umstände ist ein wichtiger Puzzlestein der Resilienz. Den Glauben an die Zukunft nicht zu verlieren, viel mehr noch, sich weiterhin Ziele zu setzen und mit positiven Erwartungen an das heranzugehen, was vor einem liegt, kann für einen immensen Energieschub sorgen.

Netzwerkorientierung schafft wortwörtlich ein Netz, das uns auffängt, wenn uns doch einmal die Kräfte verlassen. Das können Familie, Freunde oder die Partnerin, der Partner sein, die uns Rückhalt bieten und uns aufbauen. Die Energie dieses vertrauten Umfeldes hilft uns, die eigene Widerstandskraft zurückzuerlangen.

Insgesamt ist Resilienz eine wertvolle Fähigkeit, die uns hilft, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Sie ermöglicht es uns, sowohl in Zeiten der Krankheit als auch in stressigen beruflichen und privaten Situationen stark zu bleiben und uns weiterzuentwickeln. Indem wir unsere Resilienz stärken, können wir nicht nur besser mit Stress umgehen, sondern auch ein erfüllteres und zufriedeneres Leben führen.

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