Equine Rezidivierende Uveitis, ERU – die „Mondblindheit“ unserer Pferde
Die Equine Rezidivierende Uveitis gehört unter PferdebesitzerInnen zu den gefürchtetsten Erkrankungen des Sehapparates der Equiden, da sie in weiten Teilen mit dem Verlust des Augapfels und damit des Sehsinnes des betroffenen Auges, einhergehen kann.
Wie kommt es zu dieser Erkrankung und gibt es womöglich Früherkennungszeichen?
Auslöser für die „Mondblindheit“ sind Schraubenbakterien, sogenannte Leptospiren, die beim Pferd ausschließlich mit den Arten Leptospira icterohaemorrhagiae und Leptospira grippotyphosa vorkommen. Diese Bakterienspezies siedeln sich in stehenden Gewässern an, in die sie durch Mäuse- und Rattenurin überführt werden und gelangen über die Wasseraufnahme des Pferdes in den Pferdeorganismus. Im Darm angekommen, bohren sich die Leptospiren sofort durch die Darmwand und verursachen damit ein abdominales Schmerzsymptom (Kolik). Von dort wandern die Bakterien in die Leber des Pferdes ein, in der sie sich circa 14 Tage lang aufhalten. Dies kann zu subklinischen Symptomen wie leichtem Fieber, ikterisch verfärbten Schleimhäuten und einer Neutrophilie mit Linksverschiebung im Blutbild führen. Wir haben es demnach mit einer Leberentzündung zu tun, die durch Leptospira hervorgerufen wird.