Mit keinem anderen Hund wird Deutschland im Ausland mehr verknüpft als mit dem Dackel. Egal, ob Lang-, Kurz- oder Rauhaardackel, sie werden weltweit mit Deutschland assoziiert. In England werden sie auch liebevoll „Sausage Dog“ genannt, was beim Körperbau des Dackels auch nicht verwunderlich ist.
Auch im Deutschen gibt es viele verschiedene Namen für den Dackel. In der Jägersprache wird er Teckel oder Dachshund genannt. Ja, der Dackel ist ursprünglich für die Jagd auf Dachse gezüchtet worden, und bis heute sind Dackel ambitionierte Jäger, was Frauchen und Herrchen in der Stadt schon mal zur Weißglut bringen kann. Außerdem haben die meisten Dackel einen eigensinnigen Charakter, der von Dackelliebhabern sehr geschätzt wird. Dieser Eigensinn stammt von seiner ursprünglichen Nutzungsrichtung, der Jagd auf Dachse. Es gibt nämlich kein aggressiveres und wehrhafteres Tier in den mitteleuropäischen Wäldern als den Dachs. Dafür benötigt man einen Hund, der zum einen in den schmalen Bau des Dachses vollständig reinpasst und der sich mutig und heldenhaft dort hineinstürzt, um mit dem Dachs kurzen Prozess zu machen. Da der Dachs jedoch seit einigen Jahren unter Naturschutz steht, muss sich der Dackel umorientieren und hat sich auf Reh und Fuchs verlegt, beziehungsweise auf die Nachbarskatze oder den Postboten. Einen Dackel zu erziehen ist also eine amtliche Herausforderung und nicht leicht zu meistern, denn sich gegen den über die Jahrzehnte angezüchteten Eigensinn und das Selbstbewusstsein durchzusetzen, ist eine Mammutaufgabe. Es braucht Ausdauer, Konsequenz und Frustrationstoleranz, um einen Dackel zu erziehen. Wer es jedoch geschafft hat, kann zu Recht stolz auf sich sein, darf aber niemals damit aufhören, seine aufgestellten Regeln konsequent durchzusetzen. Wie jeder Hund testet auch der Dackel seine Menschen, ob er nicht doch seinen Willen bekommt.
Dass die Liebe zum Dackel den Deutschen über alles geht, ganz nach dem Motto „Alles für den Dackel!“, sieht man daran, dass der Dackel zu einem Kunstobjekt erhoben wurde. An der Südfassade des Wormser Doms befindet sich eine Dackel-Skulptur, die während der Sanierung in den 1920er und 1930er Jahren angebracht wurde.
Das wohl berühmteste Kunstwerk ist der sogenannte Wackeldackel, der in den 70er und 80er Jahren auf keiner Heckablage im Auto fehlen durfte. Es gibt ihn in allen Farben und Größen und er feierte vor einigen Jahren ein Comeback.
Während der Olympischen Sommerspiele in München 1972 wurde der Dackel zum Olympiamaskottchen gekürt. Es handelt sich um den Dackel „Waldi“, der von Otl Aicher nach dem Abbild seines Dackels designt wurde. Denn in Bayern gehört der Dackel neben dem Bier und der Weißwurst quasi zum Nationalheiligtum.
Auch Pablo Picasso besaß einen Dackel und verewigte diesen in zahlreichen seiner Kunstwerke. In der bayerischen Stadt Regensburg haben zwei Dackelliebhaber das erste und einzige Dackelmuseum Deutschlands im Jahre 2018 eröffnet. Im Dackelmuseum befinden sich über 4500 Dackel-Exponate, die im Laufe von 20 Jahren von den Besitzern gesammelt wurden. Am 22. September 2024 fand in Regensburg, von den Betreibern des Dackelmuseums inszeniert, eine Dackelparade mit 1175 teilnehmenden Dackeln statt. Durch diese enorme Teilnehmerzahl wurde ein neuer Weltrekord aufgestellt.
Am 3. November 2024 ist es dann nun zum zweiten Mal in München so weit, dass es „Auf die Plätze….fertig….los!“ heißt. Im Rahmen der „DogWorld“ findet ein Dackelrennen statt, bei dem die Teilnehmer um die Wette rennen.
Man sieht also, die Deutschen sind verrückt nach dem Dackel und würden so ziemlich alles für ihren Waldi, oder wie man in Bayern sagt, „Zamperl“ beziehungsweise „Wastl“ tun.
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