Die Furcht vor der Angst

Angst und Furcht sind zwei emotionale Reaktionen, die oft miteinander verwechselt werden, jedoch unterschiedliche psychologische und physiologische Merkmale aufweisen.

Furcht ist eine unmittelbare Reaktion auf eine spezifische Bedrohung oder Gefahr. Sie ist oft klar definiert und situativ, wie zum Beispiel die Angst vor einem Hund, der auf einen zukommt. Furcht ist in der Regel eine kurzfristige Reaktion, die darauf abzielt, das Individuum vor einer konkreten Gefahr zu schützen. Sie aktiviert das Überleben und führt zu einer „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion.

Angst hingegen ist eine diffuse, oft langanhaltende Emotion, die nicht immer mit einer konkreten Bedrohung verbunden ist. Sie kann sich als allgemeines Gefühl der Besorgnis oder Unruhe äußern, auch wenn keine unmittelbare Gefahr besteht. Angst kann sich auf zukünftige Ereignisse beziehen und ist oft mit unspezifischen Sorgen über das Unbekannte verbunden. Zur Angst bzw. zu einer sogenannten Angststörung gehören unter anderem auch die Höhenangst, die Klaustrophobie, die Agoraphobie etc.

Dabei können die Auslöser der entsprechend übergeneralisierten Angst weit in der Vergangenheit liegen oder es existieren faktisch gar keine spezifischen Auslöser, die in einer entsprechenden Situation vorgefallen sind. In dem Fall spielen tiefenpsychologische, meist unbewältigte Herausforderungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der unterschiedlichen Angststörungen.

Sowohl die Emotion Angst als auch die Emotion Furcht sind eng mit dem endokrinen System verbunden, insbesondere mit der Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHNA).


Furcht aktiviert in der Regel eine sofortige Stressreaktion, die zur Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin führt. Diese Hormone bereiten den Körper auf eine schnelle Reaktion vor, indem sie die Herzfrequenz erhöhen, die Atmung beschleunigen und die Muskulatur anspannen.


Angst hingegen kann eine längerfristige Aktivierung des Stresssystems zur Folge haben, was zu einer erhöhten Produktion von Cortisol führt. Cortisol ist ein Hormon, das mit chronischem Stress in Verbindung steht und verschiedene physiologische Prozesse im Körper beeinflusst, einschließlich des Immunsystems und des Stoffwechsels.

Während die Furcht also eine lebenswichtige emotionale kurzfristige Reaktion darstellt, ist die Angst aufgrund ihres fortwährenden Bestehens ein nachhaltiger Stressfaktor, der sowohl psychisch als auch physisch eine enorme Belastung darstellt und nachhaltig negative Spuren hinterlassen kann.

Angsttherapeutische Maßnahmen, die unter anderem die direkte Konfrontation mit der entsprechenden Angst forcieren, können Verminderung oder Abhilfe des Leidensdrucks verschaffen.

Interessieren Sie sich gerne in dem Kontext unter anderem für unsere Studiengänge SE in combined soul & body pains in veterinary patients, SE in Endokrinologie, SE AbT und SE in Hippotherapie.

Schreiben Sie einen Kommentar