Bei der Loci- oder auch Routenmethode
handelt es sich um eine Lernstrategie, die die besondere Eigenschaft des räumlichen Erinnerungsvermögens unseres Gehirns (aus)nutzt. Die Loci-Technik gehört zu den sogenannten Mnemotechniken. Mnemotechniken sind Methoden zur Verbesserung des Speicherns und Behaltens
von Informationen.
Der Begriff Loci leitet sich von dem lateinischen Wort ´Locus` ab, dem ´Ort` bzw. ´Platz`. Es werden bei der Loci-Methode also bestimmte Lerninformationen an die Erinnerung an bekannte Orte verknüpft. Durch die assoziative Funktionsweise des menschlichen Gehirns können diese Informationen beim Gedanken an den jeweiligen Ort schneller bzw. leichter abgerufen werden. Das menschliche Gehirn kann sich Lerninhalte grundsätzlich viel besser merken, wenn diese mit Bildern verknüpft werden. Das Gedächtnis speichert diese verknüpften Lerninhalte leichter ab. Bei der Loci-Methode werden die Lerninhalte mit Gegenständen der Realität verbunden, die sich an einem Ort bzw. in einem Raum unserer Wahl befinden.
Wie genau funktioniert die Loci-Methode?
Schritt 1:
Wir stellen uns einen uns bekannten Ort, Raum oder Weg vor und legen innerhalb dieser Vorstellung eine bestimmte Route fest, die unsere Merkstrecke werden soll. Es werden dazu konkrete Wegpunkte aufgerufen. Gehe ich z. B. gedanklich durch meine Wohnung oder ein Zimmer, könnte es sich bei den Wegpunkten um Einrichtungsgegenstände handeln. Diese Route darf im Nachgang nicht abweichen, sodass wir sie uns notieren sollten. Das Gleiche gilt für die festgelegten Wegpunkte.
Schritt 2:
Unsere Gedächtnisroute mit den festgelegten Wegpunkten wird nun mit den zu erlernenden Fakten verbunden. In dem Zusammenhang passende, kleine Geschichten schaffen eine sinnvolle und assoziative Verknüpfung.
Schritt 3:
Wir wiederholen unsere Gedächtnisroute mit den verknüpften, in Geschichten ´verpackten`, Lerninhalten immer wieder, so dass wir die Informationen unseres Kurzzeitgedächtnisses sukzessive in unser Langzeitgedächtnis transferieren.
Durch das gedankliche „Abwandern” der Route, können wir uns schließlich an alle Begriffe erinnern, die wir mir den entsprechenden Wegpunkten verknüpft haben, dabei können so viele Routenpunkte gesetzt werden, wie es nötig ist. Je mehr zu lernen ist, desto länger wird die Route sein, denn für jeden Wegpunkt darf nur jeweils eine Information abgespeichert werden.
Mit der Loci-Methode kann viel Lernstoff mit relativ wenig Zeitaufwand erfolgreich abgespeichert werden, da die Lernfakten mit mehreren Sinnen wahrgenommen werden.
Diese Lernmethode kann von jeder Person und bei sämtlichen Lernthemengebieten eingesetzt werden.
Mal abgesehen vom Lernerfolg, schaffen die zu der Lerninhalte- und Wegpunkt-Verknüpfung assoziierten Geschichten meistens sogar zusätzlich einen regelrechten Unterhaltungsfaktor.
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