Wenn es weh tut

Schmerz ist ein universelles menschliches Erlebnis, das oft als unangenehm und belastend empfunden wird. Die Schmerzwahrnehmung ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Schritte umfasst.

Die Verarbeitung von Schmerz ist ein Vorgang, der mehrere Bereiche des Gehirns einbezieht und sowohl sensorische als auch emotionale Aspekte berücksichtigt.
Ausgelöst wird Schmerz durch schädliche Reize, wie zum Beispiel mechanische, chemische oder thermische Einflüsse, die spezielle Rezeptoren in der Haut und anderen Geweben aktivieren. Es handelt sich bei diesen Rezeptoren um die sogenannten Nozizeptoren.

Wenn Nozizeptoren aktiviert werden, senden sie elektrische Signale über Nervenfasern zum Rückenmark und dann zum Gehirn. Unterschiedliche Nervenfasern leiten den verschiedenartigen Schmerz entsprechend weiter. Es wird unterschieden zwischen schnellen, stechenden Schmerzen und langsameren, dumpfen Schmerzen.

Im Rückenmark werden die unterschiedlichen Schmerzen verarbeitet und gegebenenfalls moduliert, bevor sie ins Gehirn weitergeleitet werden. Im Gehirn erfolgt die endgültige Verarbeitung der Schmerzsignale in verschiedenen Regionen.

Der Thalamus zum Beispiel fungiert als eine Art Relais-Station und leitet Schmerzsignale an andere Teile des Gehirns weiter. Im somatosensorischen Kortex wird der Schmerz lokalisiert und seine Intensität bewertet. Die Insula ist an der emotionalen Verarbeitung von Schmerz beteiligt und spielt eine Rolle bei der Wahrnehmung von unangenehmen Empfindungen. Auch der anteriore  cinguläre Cortex (ACC) ist an der emotionalen Komponente des Schmerzes beteiligt und hilft, die Reaktion auf Schmerz zu regulieren.

Der Hippocampus wiederum kann eine entscheidende Rolle bei der Erinnerung an schmerzhafte Erfahrungen spielen. Es gibt sogar sogenannte Schmerz-Engramme und man kann Schmerz empfinden, obwohl er eigentlich gar nicht (mehr) da ist.

Psychologen entdeckten zudem, dass soziale Schmerzen in den gleichen Hirnarealen verarbeitet werden, wie physische Schmerzen. Hierin ist sicherlich begründet, dass Liebeskummer regelrecht „weh tut“.

So unangenehm Schmerzen auch sind, der Schmerz spielt eine wichtige und entscheidende Rolle in der menschlichen Physiologie und Psychologie. Er entsteht durch biologische Mechanismen, die einen Sinn erfüllen. Schmerz hat demnach auch positive Aspekte. Der Schmerz erfüllt mehrere wichtige Funktionen.


Er dient als Warnsignal für den Körper und nimmt dementsprechend eine Schutzfunktion ein. Der Schmerz signalisiert, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dabei kann es sich um Verletzungen, Entzündungen oder andere gesundheitliche Probleme handeln. Diese Warnung ermöglicht es dem Individuum, schädliche Aktivitäten zu vermeiden und sich zu schützen. Der Schmerz kann auf diese Art und Weise Heilungsprozesse unterstützen. Ein verletzter, schmerzender Bereich wird geschont, sodass der Heilungsprozess gefördert wird. Der Schmerz zwingt den Körper, sich zurückzuziehen und die betroffene Stelle nicht weiter zu belasten.

Schmerz hat außerdem eine wichtige Lernfunktion. Schmerzhafte Erfahrungen lehren uns, entsprechend gefährliche Situationen zu vermeiden. Diese Form des Lernens ist schließlich entscheidend für das Überleben.

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