´Wokeness`

´Wokeness` ist ein Begriff, der ursprünglich aus der afroamerikanischen Vernakularsprache stammt und sich auf das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere in Bezug auf Rassismus, Geschlechterdiskriminierung und andere Formen der Diskriminierung bezieht.

Der Begriff hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und wird heute oft verwendet, um eine breitere Sensibilität für soziale und politische Themen zu beschreiben, die marginalisierte Gruppen betreffen.

Wokeness umfasst heutzutage eine Vielzahl von Themen. Ein zentrales Anliegen ist die Bekämpfung von Rassismus und die Förderung von Gleichheit für ethnische Minderheiten. Wokeness setzt sich außerdem für die Rechte von Frauen und LGBTQ+-Personen ein und fordert Gleichheit und Akzeptanz in der Gesellschaft.

Beleuchtet man in diesem Zusammenhang die Historie der Veterinärmedizin lässt sich zum Beispiel ein deutlicher Geschlechterwandel feststellen. Während auch die Tiermedizin früher eine fast reine Männerdomäne war, sind es heutzutage vorwiegend Frauen, die dieses Fach studieren und im Anschluss praktizieren. Die Rolle der Frau in der Tiermedizin hat sich in den letzten 100 Jahren stark positiv verändert. Die Dekane der Universitäten und auch die Mitglieder in den Präsidien und Vorständen sind allerdings nach wie vor fast ausschließlich männlich.

Die Wokeness-Bewegung erkennt außerdem im Zusammenhang der Umweltgerechtigkeit an, dass Umweltprobleme oft die am stärksten benachteiligten Gemeinschaften unverhältnismäßig stark betreffen.

Wokeness fördert zudem das Bewusstsein für kulturelle Aneignung und die Notwendigkeit, die Stimmen von marginalisierten Gruppen zu hören und zu respektieren.

Anhand der Wokeness-Bewegung wurden zahlreiche Gleichberechtigungs- bzw. Diversitätsprogramme ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um Initiativen, die darauf abzielen, Vielfalt und Inklusion in verschiedenen Bereichen, wie Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Gesellschaft insgesamt, zu fördern.

Hierunter fallen unter anderem Schulungsprogramme, die im Sinne von Sensibilisierungstrainings, die Mitarbeiter oder Schüler über Vorurteile, Diskriminierung und die Bedeutung von Vielfalt aufklären. In Unternehmen wird wiederum eine vielfältige Belegschaft gefördert einschließlich bzw. insbesondere einer gezielten Rekrutierung von unterrepräsentierten Gruppen. Über Mentoring-Programme sollen Mitglieder marginalisierter Gruppen zudem unterstützt werden, um ihnen Zugang zu Karrierechancen zu erleichtern. Grundsätzlich geht es bei den Gleichberechtigungsprogrammen außerdem um die Implementierung von Richtlinien, die Diskriminierung am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen verhindern.

Ein deutlicher Gegner der Wokeness-Bewegung ist der amtierende US-Präsident Donald Trump. Donald Trump hatte sich bereits in seiner ersten Amtszeit häufig gegen Wokeness und entsprechende Diversitätsprogramme ausgesprochen. Er bewertete diese Bewegungen als Bedrohung für die traditionelle amerikanische Kultur und als Teil einer „politischen Korrektheit“, die seiner Meinung nach die Meinungsfreiheit einschränke. Trump und seine Unterstützer argumentierten, dass Wokeness zu einer Spaltung der Gesellschaft führe und dass die Fokussierung auf Diversität und Inklusion in vielen Fällen übertrieben oder ungerechtfertigt sei. Mehr noch, Trump war und ist der Meinung, dass Amerika erst dann wieder ein leistungsorientiertes Land werden kann, wenn Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration abgeschafft würden.

Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Diversitätsprogramme zu bekämpfen. Neben dem Wettern gegen Wokeness in öffentlichen Reden, versuchte er Bundesmittel für die einschlägigen Programme zu streichen.

In seiner aktuellen Amtszeit wies Trump bereits in seinen ersten Amtstagen die Bundesbehörden an, sämtliche Büros für Diversität und Inklusion binnen 60 Tagen zu schließen. Entsprechende Mitarbeiter wurden in bezahlten Urlaub geschickt und Internetseiten zum Thema Gleichberechtigungsprogramme wurden abgeschaltet.

Es werden zudem nur noch das weibliche und männliche Geschlecht von der US-Regierung anerkannt.

Die jahrzehntelange Aufklärungs-Offensive für die längst überfällige und dennoch immer noch nach wie vor nicht vollständig hergestellte Gleichberechtigung wird aktuell von dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump wortwörtlich einfach ´ausradiert`. 

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